„Bell und Harry“ von Jane Gardam
Eine Familie aus London sehnt sich nach einem Leben auf dem Lande. Sie mietet ein idyllisch gelegenes Häuschen in Yorkshire, Nordengland. Ihr Sohn Harry freundet sich mit Bell, dem Sohn eines Bauern an, während die Eltern schnell vom Landleben genervt sind. Der Zauber dieses eher stillen Buches lebt von der einzigartigen Freundschaft der beiden Jungen und der hervorragend eingefangenen landschaftlichen Atmosphäre.
Unser Fazit: Ein „Wohlfühlbuch“, von dem man sich in eine heile Welt entführen lassen kann. Die Charaktere sind teils schrullig, geradlinig – und alle so authentisch, dass man sie unweigerlich lieb gewinnt.
„Auris“ von Vincent Kliesch
Start einer neuen Thriller-Reihe rund um das Thema forensische Phonetik. In „Auris“ geht es um den akustischen Profiler Matthias Hegel, der anhand der Stimme von Menschen Rückschlüsse auf deren Psyche und darauf, ob sie die Wahrheit sagen, ziehen kann. Mit seiner Begabung gilt Hegel als Ausnahmetalent, doch aus heiterem Himmel gesteht er plötzlich selbst einen Mord. Schnell entsteht der Verdacht, dass er nun selbst gelogen hat. Die Gründe hierfür interessieren die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge brennend. Sie deckt normalerweise Justizirrtümer auf und hilft, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren. Nun befasst sie sich mit dem mysteriösen Fall Hegel - und gerät dadurch selbst in Lebensgefahr...
Unser Fazit: Da der Krimi nach einer Idee von Sebastian Fitzek (erfolgreicher Autor von Psychothrillern) entstanden ist, ist er auf jeden Fall eine klare Empfehlung für alle Fitzek-Fans. Aber auch andere Thriller-Leser, die ungewöhnliche Themen mögen, kommen auf ihre Kosten.
„Mein Leben mit Martha“ von Martina Bergmann
Ein literarische Bericht einer ungewöhnlichen Lebensgemeinschaft zwischen Martha, Mitte achtzig, und der alleinstehenden Martina, noch keine vierzig Jahre alt. Martina nimmt die alte Dame, die in einer „poetischen Verfassung“ ist, bei sich auf. Im Buch schildert sie, wie es sich anfühlt, mit jemandem zusammenzuleben, der dement und trotzdem klug und humorvoll, ja geradezu hellsichtig ist. Ein glänzend geschriebenes Plädoyer für das würdevolle Zusammenleben der Generationen. Und ein bewegendes Portrait zweier unkonventioneller Frauen.
Unser Fazit: Kein Roman, sondern ein Bericht eines ungewöhnlichen Zusammenlebens. Die Geschichte berührt, ohne je sentimental zu sein. Sie ist mit Humor geschrieben und stillem Witz.
„Das Krokodil im Flugzeug. Skurrile Todesfälle auf Reisen“ von Nicolas Bogislav Lettow-Vorbeck
Reisen ist immer ein großes Abenteuer – und birgt gewisse Risiken. Der Autor hat Geschichten über z. B. Selfies auf Klippen, Sprünge in unbekanntes Gewässer oder Krokodile als Handgepäck im Flugzeug zusammengetragen, die kurios, bizarr, tragikomisch und manchmal einfach nicht zu glauben sind. Dennoch sind alle wahr. Garniert werden die sorgfältig recherchierten Kurzgeschichten mit zahlreichen Fun Facts und Tipps aus dem Überlebenslexikon.
Unser Fazit: Ideal als Reisebegleiter für alle Fans des schwarzen Humors. Da sich die einzelnen Geschichten über maximal eine Seite erstrecken, lässt es sich gut zwischendurch lesen.
„Das kleine Böse Buch 3: Deine Zeit ist gekommen“ von Magnus Myst.
Wie bereits in Teil 1 und 2 gilt es wieder, Rätsel zu lösen, die den jungen Leser oder die junge Leserin kreuz und quer durchs Buch führen. In diesem Buch ist das Thema die Zeit, genauer die Zeitreisen. Das kleine Böse Buch hat den ultra-super-geheimen Zeitreise-Zauberspruch stibitzt und will ihn nun mit dem Leser ausprobieren. Dieser muss erst einmal beweisen, dass er genügend Mumm hat, um sich den Gefahren und Herausforderungen der Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit zu stellen. Noch dazu muss ein Weg gefunden werden, den Langweiler Perfecto aus der Zukunft auf den Geschmack des Bösen zu bringen. Das alles ist aber nicht so leicht, wenn schon die Zeitpolizei eingeschaltet ist und der Zeitwolf am kleinen Bösen Buch knabbert.
Empfohlenes Alter: 8 – 10 Jahre.
Unser Fazit: Beim kleinen Bösen Buch wird das Lesen nicht langweilig. Die jungen Leser müssen z. B. Knobelaufgaben und Rechenrätsel lösen, um zu wissen, auf welchen Seiten die Geschichte weiter geht. Einige Rätsel sind dabei schon ziemlich anspruchsvoll, so dass eventuell Hilfe von einem Erwachsenen nötig ist. Das stört aber das Lesevergnügen nicht, weil das Buch so spannend ist, dass die Kinder unbedingt wissen wollen, ob es ein Entkommen Zeitwolf und Zeitpolizei gibt.